Höxter (TKu). Macht eine Bewerbung um die Landesgartenschau Nordrhein-Westfalen im Jahr 2023 Sinn und stehen dafür ausreichend Flächen zur Verfügung? Das lässt die Stadt Höxter derzeit von verschiedenen Fachbüros untersuchen. Die Fraktionen aller Parteien unterstützen jedenfalls eine Bewerbung ohne Ausnahme. Auch der Herzog von Corvey hat seine Unterstützung zugesagt. Die Federführend des Projektes liegt bei der neuen Baudezernentin Claudia Koch.

Eine Bewerbung muss jedenfalls bis zum ersten März 2018 beim Landesumweltministerium vorliegen. Die Fachbüros geben daher Gas, um herauszufinden, welche Grundstücke geeignet sind. Anvisiert sind die Flächen entlang der Weser zwischen dem Freizeitsee Höxter-Godelheim und dem Weltkulturerbe Corvey als mögliches Gartenschau-Gelände. Aber auch der Klosterpark in Brenkhausen könnte beispielsweise einbezogen werden.

Für eine Bewerbung sei aber auch bürgerliches Engagement gefragt, erklärten der Bürgermeister Alexander Fischer und die Baudezernentin Claudia Koch. Die Landeshauptstadt Düsseldorf bezuschusst ein solches Projekt mit mehreren Millionen Euro. Aber auch die Stadt Höxter müsse selbst investieren. Von der Landesgartenschau in Bad Lippspringe in diesem Jahr hat die Stadt Bad Lippspringe sehr profitiert. Fast 600.000 Besucher wurden in Bad Lippspringe gezählt. Mehr als 14 Millionen Euro Mehrwert blieben für den Handel und die Gastronomie über. Die Städte Warendorf, Rheda-Wiedenbrück und Siegen haben ebenfalls ihr Interesse an einer möglichen Bewerbung für die NRW-Gartenschau 2023 angemeldet. In Höxter werden nun Landschaftsarchitekten aus Dortmund und Rheda-Wiedenbrück mögliche Flächen an der Weser und rund um das Welterbe Corvey auf ihre Eignung untersuchen.

„Da es schon viele Studien zu Corvey und der Flusslandschaft gibt, spart das wertvolle Zeit und Geld“, sagte die Baudezernentin Claudia Koch. Bürgermeister Alexander Fischer ist von einer Bewerbung sehr angetan. „Höxter soll städtebaulich, kulturell und touristisch ganz weit vorne mitspielen. Ausreichend Potential ist in Höxter für solch ein Großprojekt auf jeden Fall vorhanden“, sagte Fischer. Der Bürgermeister und die Baudezernentin hoffen auf Synergieeffekte für die Stadt und den Kulturlandkreis. Die Landesgartenschau soll auch ein Anstoß für private Folgeinvestitionen sein. Eine Empfehlung zur Bewerbung seitens der Planungsbüros werde aber nur erfolgen, wenn ein erheblicher Nutzen im Vergleich zu den Risiken zu erwarten ist. In den sozialen Netzwerken ist dieses Thema unter den Höxteraner Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls kontrovers diskutiert worden. Viele Bürger sind von der Idee sehr angetan, sie sehen die Landesgartenschau als eine gute Chance für Höxter. Negative Kritik wurde hinsichtlich des städtischen Eigenanteils zur Finanzierung geäußert.

Fotos: Thomas Kube